Hauptwettkampf in Gedenken an eine gute Freundin

Erlebnisbericht von Dorit Hartmann

Backnang / Glücksburg: Mein Hauptwettkampf 2019 sollte etwas Besonderes sein. Ein Rennen für eine gute Freundin und Trainerin, die leider viel zu früh gehen musste… Dieses war schnell gefunden – der OstseeMan in Glücksburg am 04.08.2019.

Sonntag um 4 Uhr klingelte der Wecker. Ich hatte gut geschlafen und war relativ entspannt. Die letzten Sachen waren schnell zusammen gepackt und dann fuhren wir Richtung Glücksburg. In der Wechselzone war es noch sehr ruhig und ich hatte genug Zeit, um alles wettkampfbereit zu machen.

Im Anschluss versuchte ich noch ein klein wenig zu entspannen… Und die Gedanken gingen auch immer wieder zu Julia – ich war mir sicher, dass sie mich an diesem Tag begleiten wird.

Dann hieß es auch schon ein wenig warmlaufen, Neo anziehen und nachdem die Langdistanzler gestartet waren, fiel um 7:20 Uhr der Startschuss auch für mich.

Die ersten 200m war von schwimmen leider keine Rede… Zu viele Athleten in zu wenig Wasser!

An der ersten 90 Grad Boje konnte ich mir endlich die ruhige Außenbahn suchen und mehr oder weniger frei schwimmen.

Auf dem Rückweg hat dann wohl jemand die Gegenstromanlage angeschaltet… Es ging langsam voran, aber irgendwann hatte auch ich (zusammen mit der späteren Siegerin der Langdistanz) das Ufer erreicht.

Nun hieß es möglichst zügig wechseln und ab mit Julchen auf die Radstrecke.

Die ersten km erstmal ins Rennen finden und dann möglichst konstant fahren ohne zu viele Körner zu verschwenden.

Auf der ersten Runde war echt viel los… In Runde 2 und vor allem Runde 3 wurde es zum Glück ein bisschen entspannter. Zwischendurch immer jubelnde Zurufe der vielen Zuschauer.

In T2 angekommen wartete nur noch das Laufen. Gar nicht so leicht die ersten beiden km langsam anzugehen, aber dann lief ich eben gleich im angestrebten Tempo für die 21km… Und es lief echt gut… Runde 1 war total entspannt und ich freute mich jetzt schon. So gut hatte ich mich noch nie gefühlt.

Auf der Hälfte der 2. Runde lief dann eine Athletin auf und wir machten für die nächsten km gemeinsame Sache, mal lief sie im Wind und mal ich… Wir spornten uns gegenseitig an. In Runde 3 am letzten Anstieg merkte ich, dass sie mir nicht mehr folgen konnte. Okay, wenn ich jetzt das Tempo hoch halten konnte, dann würde ich vor ihr im Ziel sein. Eigentlich egal, denn sie war nicht in meiner AK, aber da ist dann doch ein wenig Wettkampfgeist in mir.

Gesagt, getan… Am Schlossteich das Tempo halten und auf den letzten 3km Gas geben. Und es ging tatsächlich. Ein Glücksgefühl stellte sich ein. Ich hatte es gleich geschafft und die letzten 3km in einem Tempo, dass ich nicht für möglich gehalten hatte.

Nach 05:26:01h habe ich das Ziel erreicht. Überglücklich mit Tränen in den Augen…

Swim: 39:44min
Bike: 02:47:37h
Run: 01:53:15h

Meine bisher beste Leistung auf der Mitteldistanz. Ich bin überrascht, stolz, überwältigt…

Herzlichen Glückwunsch, Dorit!