IRONMAN Hawaii – Weltmeisterschaft auf der Langdistanz.

Backnang/Kona: Der 61-jährige Backnanger Günter Dittes hat am 14.10.2017 das Ironman-Rennen in Hawaii erfolgreich absolviert.

Er hat gelitten, sich gequält – und am Ende war er einfach nur glücklich: Der Backnanger Günter Dittes (61) hat den Ironman in Hawaii erfolgreich absolviert. Der Sportler vom TC Backnang meisterte das Rennen bravourös und erreichte nach hervorragenden 11:14:25 Stunden das Ziel.

Mit 61 Jahren zählte Dittes zu den älteren Altersklasse-Athleten auf Hawaii, in seiner Altersklasse (60-64) belegte Dittes den hervorragenden 7. Platz in der Kategorie Top 15 Männer Kategorie 60-64.

Schwimmen im Pazifik (01:13:07 Stunden), Radfahren auf dem Queen K Highway (05:48:32 Stunden) und Laufen auf dem ALI’i drive (04:04:19 Stunden), das ist Triathlon, das ist der Ironman Hawaii und das ist Mythos.

 

 

Günter Drittes – Seine Erfolge und sein Weg nach Hawaii: 

1000 m Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen, das war in Fornsbach Günter Dittes erster Triathlon. Hier hatte er Blut geleckt und diesen Sport für sich entdeckt.

Es folgten längere Distanzen im Triathlon und Wettkämpfe in ganz Deutschland. 1990 qualifizierte er sich bei seinem ersten Ironman in Roth als Altersklassen Zweiter für die Weltmeisterschaft in Hawaii.

Auf die Teilnahme verzichtete er allerdings, da im selben Jahr seine Tochter geboren wurde. Im Lauf der Jahre blieb er dem Sport weiterhin treu. Er begann im Triathlonverein Sindelfingen zu trainieren und wurde insgesamt 5 mal deutscher Meister in seiner Altersklasse und wechselte dann im Jahr 2000 zum TSV Affalterbach. Als sich hier die Triathlonabteilung auflöste, begann er sein Training beim TC-Backnang.

In den letzten Jahren wuchs der Wunsch einmal bei der WM auf Hawaii teilzunehmen. Im September 2016 war es dann so weit. Die Qualifikation beim Ironman auf Mallorca stand vor der Tür. Mit einer Gesamtzeit von 10:27 Std. holte er sich den ersten Platz in seiner Altersklasse und löste somit das Ticket für Hawaii 2017.

Für den 62 jährigen begann ein Jahr mit viel Training und voller Konzentration auf diesen einen Tag. Bereits 2 Wochen vor der Weltmeisterschaft wurden in der Heimat die Koffer gepackt und eine 18 stündige Reise ans andere Ende der Welt begann. Auf Big Island wurde sich zunächst vom Jetlag erholt und man versuchte sich an das Klima zu gewöhnen.

Am 14.10.17 war es dann endlich so weit. Um 3:45 Uhr klingelte in Kaiula-Kona der Wecker. Die Nacht war kurz und aufgrund der Aufregung auch wenig erholsam. Ein schnelles Sportlerfrühstück, die Kohlehydratspeicher ein letztes Mal auffüllen, dann ging es los. Der Shuttle-Bus holte Ihn und weitere Teilnehmer um 4:30 Uhr im Hotel ab und kurze Zeit später sammelten sich die Starter bei noch völliger Dunkelheit beim Schwimmstart am Hafen. Die Anspannung steigt. Um 7:05 Uhr fällt der Startschuss. 2300 Altersklassenathleten kraulen los. Es stehen 3.8 km Schwimmen im Meer, 180 km Radfahren und im Anschluss 42 km Laufen bevor.

Nach 1:13 Std. und mit einem guten Gefühl ging es nach dem Schwimmen in die Wechselzone zur 2. Diziplin. Es wurde zunehmend heißer und vor Ihm lagen 1700 HM durch die Lavawüste Konas. Die ersten 60 km liefen durch viel Rückenwind gut. Danach wechselte der Wind und die Qual bei inzwischen steigenden Temperaturen begann. An den gut verteilten Verpflegungsstationen auf der Radstrecke versuchte man sich durch viel Flüssigkeit- und Nahrungsaufnahme auf den bevorstehenden Marathon vorzubereiten. Die letzten Kilometer der hügeligen Radstrecke waren zäh und lang. 14:06 Uhr nach 5 Std. 48 Minuten und nur 18 Minuten nach der vorgenommenen Radzeit stand der Wechsel zum Laufen an. Das Thermometer stieg weiterhin an und die Temperaturen waren auf dem Asphalt kaum noch auszuhalten. So waren die ersten 18 Kilometer eine Qual. Er teilte sich die restliche Strecke in überschaubare Portionen ein – sprich von einer Verpflegungsstation zur nächsten. Dort versuchte er mit viel Eiswasser seinen Körper ansatzweise herunter zu kühlen. Ein ständiger Kampf mit der Frage, warum tue ich mir das überhaupt an und ich schmeiß alles hin und hör auf, begann. Doch die ganze Atmosphäre des Ironman Hawaii und die vielen Fans am Streckenrand puschten ungemein und letztendlich biss er sich trotz schwerer Beine durch.

18:15 Uhr mit einer Marathonzeit mit 4:04 Std. und einer respektablen Gesamtzeit von 11:14 Std. ist das Ziel endlich erreicht. In der Altersklasse 60 – 64 belegte er somit als bester Deutscher den 7. Platz und ist über dieses Ergebnis mehr als zufrieden. Mit diesem persönlichen Sieg beendet er seine Triathlonkarriere.

Herzlichen Glückwunsch, Günter!!!