4 Athleten des TC Backnang sind bei der 40. Jubiläumsauflage in Roth am Start

Renn-Bericht: Thomas Hartmann, Vizevorstand

Backnang / Roth – die 40. Jubiläumsausgabe der DATEV CHALLENGE Roth – einer der weltgrößten Triathlon-Veranstaltungen über die Langdistanz spornte 4 Athleten des TC Backnang wieder zum Start bei Deutschlands schönster Langdistanz an. Die Langdistanz über 3,8 Km Schwimmen, 180 Km Radfahren und 42 km Laufen oder besser bekannt als „Ironman“ ist die Königsdisziplin des Triathlonsport. Vier Athleten des TC Backnang stellten sich auch in diesem Jahr dieser Herausforderung und nahmen an einer der weltweit ältesten und größten Veranstaltung mit rund 5000 Teilnehmer im fränkischen Roth teil.

Dieses Jahr locke zusätzlich 40 Jahre Triathlonsport ins Frankenland sowie die Challenge 120 (120 x Ironman an 120 aufeinanderfolgenden Tagen) von Extremsportler Jonas Deichmann in die „Heimat des Triathlon“.

Am Vortag der Veranstaltung war es noch sommerlich warm. Dann sorgte ein nächtliches Gewitter für eine ersehnte Abkühlung. Während die Wassertemperatur im Rhein-Main-Donaukanal bei über rund 23 Grad lag, überrasche war am Rennmorgen das Wetter. Es ging wechselhaft in Tag. Leichter Regen, bei 16 – 17 Grad sorgte für nasse und gefährliche Straßen, die zu zahlreichen Stürzen und Ausfällen führten.  Diese Umstände führten letztlich zum einen oder anderen Rennverlauf bei den Athleten.

Schnellster Backnanger mit neue persönliche Bestzeit von 8:25:30 Stunden war Triathlonprofi Thomas Bosch.  Damit blieb er aber trotzdem weit unter seinen Möglichkeiten. Knackpunkt war das Schwimmen, wo er leider gar keinen guten Tag erwischte und erst nach knapp 1 Stunde aus dem Kanal stieg. Danach tat er sich schwer seinen Rhythmus finden. Erst nach knapp 30 km konnte er richtig Fahrt aufnehmen und rollte die Konkurrenz von hinten auf. Nach einer starken Zeit von 4:22:42 Stunden stellte er sein Rad ab. Beim Laufen kam Bosch erst nach ca. 4 km in einen guten Laufrhythmus und passierte die Halbmarathonmarke knapp unter 1:25 Stunden. Kurz danach musste er allerdings einen kurzen Dixistopp einlegen. Danach lief es für 10 Minuten richtig schlecht und Bosch befürchtete nicht mehr ins Ziel zu kommen. Nach einigen Bechern Cola fand er aber wieder einen guten Rhythmus. Bis Kilometer 36 flog Bosch an der schwächelnden Konkurrenz vorbei, ehe er selbst Gehpausen einlegen musste, da die Rückenmuskulatur schlapp machte. Bosch konnte nur nach vorne gebückt laufen und hatte Angst zu stürzen. So verlor er wieder wertvolle Zeit, gab aber keinen Platz mehr an die Konkurrenz ab. So lief Bosch mit einem lachenden und einem weinenden Auge ins Ziel ein. Er erzielte damit den Gesamtplatz 39. und 22. AK MELI

Mitten im Altersklassenfeld starten Karsten Oesterheld und Thomas Hartmann.

Alle 5 Minuten fällte der Kanonenschlag für eine neue Startwelle mit rund 200 Teilnehmern. Beide hatten ein mäßiges Schwimmen. Oesterheld verließ nach 1:33 Std das Wasser. Hartmann in einer Zeit von 1:22 Std. Das anschließende Radfahren verlief bei Hartmann sehr konstant und gleichmäßig auf den beiden Radrunden über die rund die ca. 1500 Hm. Er stieg sehr zufrieden nach 5:45 Std vor der Wechselzone vom Rad. Bei Oesterheld lief zunächst alles nach Plan um nach 6 Std vom Rad zu steigen. Etwas Unterkühlung bei Regen und fehlenden Trainingskilometern brachten diesen Plan ins Wanken. So geriet er immer mehr in Zeitverzug und sein Körperakku leerte sich mehr und mehr. Er erreichte nach 6:40 Std die Wechselzone.

Wechselhaftes Wetter mit einem Mix aus Sonne, Wolken und kühlenden Wind, bei 20 – 22 Grad sind der Freund des „Läufers“. Wenn diese Bedingungen aber zum Gegner werden, wird es unangenehm, hart, langanhaltend und zäh. So gingen beide Sportler ihren abschließenden Marathon an. Das Laufen verlief bei beiden Athleten zunächst rund und konstant.

Leider stellten sich bei Oesterheld bereits nach 10 Km Magenprobleme bei der Verdauung ein. Versuche dem gegenzusteuern wollten nicht gelingen. Der Muskelapparat stotterte und die Beine wollten nicht mehr laufen. So kämpfte er sich mit langen Gehpausen bis Km 30. Angefeuert und motiviert durch die vielen Zuschauer schafft er es dann wieder in Laufrhythmus zu kommen und ging letztlich nach einer Marathonzeit von 5:08 Std in einer Endzeit von 13.41:07 über die Ziellinie. Am Ende war er stolz nicht aufgegeben zu haben, trotz aller Widrigkeiten und in der Summe war wieder ein geniales Erlebnis. Roth ist einfach einmalig!

Hartmann hatte von Laufbeginn mit körperlichen Schmerzen zu kämpfen. Dennoch lief bis Km 22 zeitlich alles planmäßig. Aus nicht erklärlichen Gründen begann dann sein innerer Motor zu stottern. So fühlte er sich leicht frierend, was letztlich immer mehr Energie aus dem Körper zog. Während andere schwitzten, zog er die ärmellose Laufweste an, um seinem Körper Schutz zu geben. Er kämpfte sich so bis Km 30 durch. Dann begannen Muskel und Kreislauf die Blockade zu verstärken. Bis Km 40 waren nur noch Gehen möglich. Angefeuert und mit dem nahen Ziel vor Augen, mobilisierte er auf den letzten 2 Km die noch vorhandenen Energiereserven und lief nach 5:11 Std in einer Gesamtzeit von 12:29:17 über die Ziellinie.

Dieter Müller ist ein Urgestein dieses Sports startet seit 40 Jahren immer wieder bei dieser Veranstaltung. Als Ehrengast leitete er im Vorfeld der Veranstaltung Führungen durch das eigens eingerichtete Museum, um sein Wissen und Geschichte an Gäste weiter zu geben. Verletzungsbedingt konnte er sich in allen Disziplinen nur mit kurzen Trainingseinheiten vorbereiten. Müller kam nach 1:43 Std aus dem Wasser und beendete nach 7:14 Std das Radfahren. Trotz Kniebeschwerden ging er den Marathon an und erreichte nach 7:20 Std und einer Gesamtzeit von 16:36:51 Uhr das Ziel.

Bei der Siegerehrung am Folgetag bekam Dieter Müller eine Sonderauszeichnung als langjähriger Starter seit dem Beginn im Jahr 1988. Er ist damit noch einer von zwei aktiven Athleten aus dem Beginnerjahr. Somit war es für ihn ein rundum gelungenes 40jähriges Jubiläum beim Triathlon in Roth.

Für alle Teilnehmer und galt das Motto: „Never give up – wir sind alle Gewinner, aufgeben ist keine Lösung und unser Weg führt ins Ziel!“

 

Link zum Ergebnisdienst:

https://datev-challenge-roth.r.mikatiming.com/2024/?pid=start&pidp=start

(Fotos: Privat)